Ausflug des Fördervereins Jugendstil-Kirchsaal am 25.Mai 2018
Auch wenn wir zum Ausflug unseres Fördervereins nicht über den See gerudert sind, so kamen wir doch mit dem Wassertaxi nach 45 Minuten Fahrt vom Hauptbahnhof Potsdam schon mit herrlichen Eindrücken von der einmaligen Schlösserkulisse in Sacrow an. König Friedrich Wilhelm IV. hat diese Kirche nach eigens von ihm gezeichneten Skizzen gleich nach seinem Amtsantritt 1840 bauen lassen. In den Sommermonaten kam er dann regelmäßig mit dem Ruderboot zum Gottesdienst in die von ihm geliebte Kirche, in seinem Gefolge – auch mit dem Ruderboot – die Potsdamer „Event-Bürger“.
Die Kirche, wie ein Schiff in den See hineingebaut, mit ihrem Campanile, strahlte bei dem sonnigen Wetter ihre italienische Atmosphäre beglückend aus. Dass die Kirche nach dem Mauerbau 1961 im Niemandsland verschwand und von den DDR-Sicherheitsorganen verwüstet wurde, kann man heute nur noch anhand von Fotos erkennen. Der damalige Ortspfarrer Strauß hat dann als reisefähiger Rentner den damaligen Regierenden Bürgermeister von Westberlin, Richard von Weizsäcker, um Hilfe gebeten, mit dem Effekt, dass 1984/85 mit 1,0 Millionen D-Mark das Äußere des Kirchengebäudes gerettet werden konnte. In den 1990er Jahren wurde die Kirche komplett denkmalgerecht hergerichtet und beeindruckt jetzt wieder die Besucher mit der stimmigen Innengestaltung, bis hin zu einer neu eingebauten Orgel. All dies konnten wir bei der Führung erfahren und so erleben, wie persönliches Engagement schon fast verloren Gegangenes rettet und schließlich wieder ein Kleinod schafft. Abgerundet wurde unser Ausflug, bei dem wir auch viel Zeit für Gespräche hatten, mit einer Einkehr in der nahe gelegenen Gaststätte und dann wieder mit einer geruhsamen Rückfahrt über das Wasser, mit Blick auf die Schlösser in Glienicke und Babelsberg.
Regionalzug und Straßenbahn M 1 brachten uns dann sicher nach Nordend zurück. Für alle Teilnehmer ein beeindruckender Tag mit wunderschönen Erlebnissen!