
1859
Fritz Gottlob wurde am 20. Juni 1859 in Küstrin als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Er studierte an der Berliner Bauakademie Architektur.
Nach dem Studium kehrte er in seine Heimatstadt zurück; baute Mietshäuser und gemeinsam mit dem Architekten Lindemann seine erste Kirche. Die Friedenskirche in Küstrin markiert den Beginn von Gottlobs kontinuierlicher Kirchenbautätigkeit.
1892
Heirat und Umzug nach Berlin, wo er als Mitarbeiter im Büro des renommierten Architekten Franz Schwechten erste Berufserfahrungen sammeln konnte. Er war maßgeblich an den Entwürfen für die Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg und für die St.-Simeon-Kirche in Kreuzberg beteiligt.
1896
Gottlob machte sich als Architekt selbstständig.
Sein erster großer eigener Kirchenbau ist die Paulus-Kirche in Lichterfelde im Stil der Backsteingotik. Mit dieser Bauweise beschäftigte er sich auch intensiv theoretisch.
ein Buch „Formenlehre der Norddeutschen Backsteingotik“ galt seinerzeit als Bestseller. Es wurde 1999 wieder neu aufgelegt.
Weitere Kirchenbauten:
1905 Luther-Kirche in Wilhelmsruh
1909 Martin-Luther-Kirche in Neukölln.
Beide Kirchen erbaute er noch im gotischen Stil.
1909 / 1910
Gemeindehaus Nordend mit Predigtsaal:
Die Neogotik galt inzwischen als unzeitgemäß. Gottlob unternahm nicht den Versuch, mit seinem geliebten Backstein neue Wege zu gehen, sondern orientierte sich in der Stil- und Materialwahl gänzlich neu. Beim Bau des Kirchsaals in Nordend verwendete er bereits Elemente des Jugendstils.
1913 Nikodemus-Kirche in Neukölln
1914-1916Philipp-Melanchthon-Kirche, ebenfalls in Neukölln
Beide Kirchen sind dem geometrischen Jugendstil verbunden.
In der Philipp-Melanchthon-Kirche finden sich zahlreiche Stilelemente, die schon in Nordend Verwendung fanden.
1920
Fritz Gottlob starb am 14. April 1920 im Alter von 60 Jahren.