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Geläut – Matthias Schriefl, Susanne Paul, Sarah Büchi und Johannes Bär
17. Juni 2021 - Uhrzeit: 19:30

Wer sich durch Großstädte bewegt, erlebt selten Stille. Heute gibt uns das Läuten unserer Handys, von Alarmglocken, von Pausenglocken den Takt im Leben an, während das Geläute der Kirchen im Lärm des Alltags kaum mehr wahrgenommen wird. Dabei waren die Kirchenglocken – im Zentrum einer jeden Stadt, eines jeden Dorfes, eines jeden Menschen – über Jahrhunderte die Metronome, nach deren Rhythmus das Leben tanzte. …
Matthias Schriefl widmet seine Komposition ganz bewusst den mächtigen und abwechslungsreichen Klängen verschiedener Geläute. Die Obertöne der Glocken werden erlebbar gemacht. Oft kommen in einer einzelnen Glocke schon Dreiklänge zum Vorschein. Das bunte Klanggeflecht der Geläute wird entzerrt und weiterentwickelt. Das Programm führt die Zuhörer von einer Wallfahrtskirche im Allgäu, zu riesengroßen Geläuten, wie das des Kölner Doms oder des Konstanzer Münsters. Natürlich spielen auch die Glocken in Nordend eine Hauptrolle und werden in das Konzert mit einbezogen.
Die vier Musiker sind im Jazz zu Hause. Dabei blicken sie auf eine fundierte klassische Ausbildung zurück und pflegen eine Offenheit für Kirchenmusik, Volksmusik, Pop, südindische Musik sowie neue Musik. Johannes Bär und Matthias Schriefl bedienen auf vielfältigste Weise alle Blechblasinstrumente sowie Alphörner. Susanne Paul ist auf ihrem fünfseitigen Cello eine extrem vielseitige Virtuosin. Sarah Büchi weist mit ihrer Stimme eine unglaubliche Flexibilität und rhythmische Versiertheit auf. Mit tiefgreifenden Kompositionen lässt das Quartett das uralte Symbol und Ritual des Glockenläutens neu aufleben.
Das Konzert findet im Kirchgarten statt. Der Eintritt ist frei – Spenden erbeten.
Bildrechte Gerhard Richter