Das Altarbild – Christus im Weingarten

Das Altarbild an der Westwand ist das Originalgemälde aus der Entstehungszeit des Predigtsaales. Es ist nicht signiert und mit Ölfarben auf den Putz gemalt. Das Kunstwerk zeigt Christus mit segnender rechter Hand und dem Evangelienbuch in der Linken. Umgeben ist er von Weinranken mit Weinlaub und Trauben. Ein gemalter Rahmen mit einer vergoldeten Schlagmetallauflage und Schablonenmalerei schmückt das Altarbild. Über die Jahre waren Schäden und schadhafte Stellen sichtbar geworden, so dass das Bild zeitweise mit einem Altarbehang abgedeckt wurde. Zwei Behänge wurden dafür in den 1960er Jahren erworben.

Im August 2008 konnten zwei Berliner Restauratorinnen, Katrin Drabner und Katrin Pöhland, das Altarbild begutachten. Sie fanden Schäden an der Firnisschicht und den oberen Malschichten sowie Veränderungen, die bei der Sanierung in den 60er Jahren entstanden waren. So genannte Verputzungen beeinträchtigten die Wirkung des Gemäldes. Putzfehlstellen waren sichtbar geworden sowie Wachsspritzer im unteren Bereich. Der Rahmen des Gemäldes wies Reduzierungen auf. Insgesamt waren das Gemälde und der Rahmen mit aufliegendem Oberflächenschmutz behaftet. 

Zuerst wurde das Gemälde vom Oberflächenschmutz gesäubert, die Wachsspritzer behutsam entfernt. Die Teile des Gemäldes, die retuschiert werden sollten, erhielten einen Zwischenfirnis. Nachdem dieser getrocknet war, wurden die Retuschen mit Maimerie-Retuschierfarben ausgeführt. Da die Schlagmetallauflage im Rahmen noch vorhanden war, wurde auf eine Rekonstruktion verzichtet. Das Original sollte erhalten bleiben und wurde ebenfalls mit den Retuschierfarben und goldhaltiger Acrylfarbe retuschiert. Nach Trocknung aller Retuschen erhielten Gemälde und Rahmen einen seidenmatten Firnisüberzug. 

„Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der Weingärtner.“ (Johannes 15,1) 

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ (Johannes 15,5) 

Dem Altargemälde konnte durch die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten die ursprüngliche Ausstrahlung zurückgegeben werden. Dies war durch eine großzügige Spende ermöglicht worden.