Christoph Peters entführte in die 80er nach Westdeutschland

Der Autor Christoph Peters las am 3. April 2022 aus seinem aktuellen Buch “ Dorfroman“.

Ein Mann reist in sein Heimatdorf am Niederrhein, in Sichtweite der Schnelle Brüter Kalkar. Das Kernkraftwerk, das nie ans Netz gegangen ist, wird jetzt zu einem Freizeitpark. Hier war mal das Zentrum der AKW- und Anti-AKW-Bewegung. Scheinbar mühelos wächst sich die Herkunftsgeschichte des Erzählers zur Heimat- und westdeutschen Geschichtsschreibung aus. Ein Riss geht durch den Ort: Befürworter und Gegner; die Kirchengemeinde, die mit päpstlichem Segen Land an die Kraftwerkserbauer verkauft; und die linken Anti-AKW-Kommunarden: Situationen, die uns heute unter anderen Vorzeichen begegnen: Großdemos, Polizeigewalt, Paranoia, Waldsterben und Weltuntergangsangst.

Einfühlsam und packend wird die innere Zerreißprobe eines jungen Mannes und eines ganzen Ortes erzählt.

Das Publikum im kleinen Gemeindesaal war von der Lesung so begeistert, dass Christoph Peters sogar noch eine Zugabe lesen musste. Begleitet wurde er am Klavier von Robert Schmidt.