Der diesjährige Gottesdienst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz – EKBO – für die verfolgten und bedrängten Christ:innen hatte als Schwerpunkt Äthiopien und fand am 5. März in Berlin-Nordend statt.
Zu Gast waren Mitglieder der äthiopische Mekane Yesus Kirche, einer der größten evangelischen Kirchen weltweit. Sie unterstützt Menschen in dem von langjährigen Bürgerkriegen betroffenem Land. Eines ihrer Projekte ist die School of Music and Jazz, in den letzten Jahren über 300 Menschen zu professionelle Musiker:innen ausgebildte wurden. Viele von ihnen leisten heute ihren Dienst als Kirchenmusiker:innen in den Gemeinden. Mit Onlinekonzerten möchte die School of Music and Jazz in Zukunft die Musik ihrer Student:innen auch in deutsche Wohnzimmer und Kirchengemeinden bringen. Per Video waren auch sie mit ihrer Musik zu Gast in dem Gottesdienst.
Ein wichtiges weiteres Arbeitsfeld der Kirche sind Wasserprojekte auf dem Lande- Der Brunnenbau wird als Projekt durch das Berliner Missionswerk gefördert. Seit 2009 unterstützt auch der Kirchenkreis Berlin-Nord-Ost die Wasserprojekte.
Beides spielte in dem Gottesdienst eine große Rolle. In der Predigt, die Bischof Christian Stäblein hielt, ging es um die Geschichte des Kämmerers aus Äthiopien (Apg. 8). Dass ein Äthiopier in dieser Geschichte eine bedeutende Rolle spielt, sei, so der Bischof, ein wichtiger Hinweis, dass die Ursprünge des Christentum auch in dieser Region zu finden sind. Die Predigt endete mit dem wichtigen Abschlusssatz der Geschichte, dass der Äthiopier nach dessen Taufe, „fröhlich die Straße weiterzog“.
Nach dem Gottesdienst fand dann mit den äthiopischen Gästen ein „Kaffeezeremonie“ statt: Kaffeebohnen wurden in einer feuerfesten Schale (z.B. aus Blech oder Eisen) über dem offenen Feuer geröstet. Durch das Rösten werden bereits die ersten Aromen freigesetzt. Nach dem Rösten der Kaffeebohnen erfolgt das Mahlen/Zerkleinern der Bohnen. Dafür wird ein langstieliger Mörser und eine Schale genutzt. Währenddessen wird Wasser in der Jebana über der Feuerstelle zum Kochen gebracht. Eine Jebana (auch Jabana oder Jebena) ist eine bauchige Kaffeekanne mit langem Hals, in welcher traditionell der äthiopische Kaffee zubereitet wird. Nach dem Aufkochen des Wassers wird löffelweise das Kaffeepulver in die Kanne geschüttet. Dieses Gemisch wird mehrmals aufgekocht bis das Kaffeegetränk fertig ist bzw. die richtige Stärke besitzt.
Insgesamt war es ein interessanter Nachmittag mit vielen neuen Impulsen, interessanten Menschen und vielen Gesprächen am Rande.
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